Am letzten Donnerstag präsentierten die Studierenden des Seminars „ästhetische Gestaltung in Theorie und Praxis“ ihre Abschlussarbeiten im LAKUM, dem Katholischen Hochschulzentrum der Hochschule Niederrhein am Campus Mönchengladbach. Ab 10:30 bauten wir gemeinsam auf – was bei einigen Arbeiten wirklich gar nicht so einfach war, obwohl wir uns schon in der Woche vorher Konzepte zur Präsentation überlegt hatten. Schließlich starteten wir mit kleiner zeitlicher Verzögerung – auf jeder Etage waren Arbeiten ausgestellt. Wir bewegen uns also langsam vom Keller in den ersten Stock, und jede/r erläuterte an ihrem bzw. seinem ästhetischen Projekt die gestalterische Zielsetzung, den Arbeitsverlauf und die Materialauswahl. Die Ergebnisse können sich wirklich mehr als sehen lassen!
Im Keller: eine Arbeit zum Video-Mapping. Die Arbeiten sind sehr vielfältig – quasi jedes Medium ist vertreten! ….kommt bei offener Kellertür sogar fast noch besser – in den Raum hineinprojiziert!
Im Kellerkabuff: Eine Arbeit frei nach Caspar David Friedrich – Spraytechnik mit Schablonen!
Eine 3D-Collage aus persönlichen Gegenständen…
ein Puppenkopf im Ballon – garniert mit Seifenblasen! Eigentlich ist dies fast eine ‚raumzeitliche Installation‘ – denn sobald der Ballon erschlafft, soll seine Haut von dem Stroh durchstoßen werden, das mit darin eingeschlossen ist!
Die „Perle“ – von außen perlmuttgolden glänzend, glatt und schön – im Innern ein klebriges Gespinst aus Staubflocken und Flusen!
Eine großformatige Stoff-Collage in Anlehnung an die Ästhetik des Barock!
Eine Installation aus Playmobil und Draht – die Darstellung einer ‚Chaos-Dimension!
Eine herrlich absurde Erzählung erläutert uns die Hintergründe des dramatischen Geschehens, von dem wir hier Zeuge werden!
„Johanna Magdalena und Gustav“ – eine morbide Technik-Mensch-Chimäre, die sich mit der zunehmenden Verschmelzung von Mensch und Virtualität auseinandersetzt.
Der ‚Verursacher‘ dieser faszinierenden ‚Kreatur‘ erläutert den Entstehensprozess und die verwendeten Materialien….
Die White Box – eine Klangraum-Installation aus ‚Geräusche-Abfall‘ und soziologischen Texten zum Thema Identität!
Der Betrachter taucht von unten in die Box ‚hinauf‘ – und sieht sich aus unangenehmer Nähe mit dem Gesicht der Anonymität höchstselbst konfrontiert 🙂
Das „Pony“ – diese Arbeit zum Thema „Kitsch“ bearbeitet die klischeehaften Kleinmädchenträume in Rosarot, Gold und Glitzer!
Im ersten Stock wartete dann sogar eine „Kino-Vorstellung“ auf uns – der Kurzfilm ALICE IN NOWHERE, den zwei Studentinnen gedreht haben, inklusive selbst geschriebener Vertonung! Toller Bonus: Sie haben den Film bei YouTube eingestellt!
Das „Kino“ war aufwändig mit den Film-Requisiten hergerichtet.
Der „März-Hase“, wie man ihn wohl selten gesehen hat…
Diese extrem aufwändige Arbeit stieß auf großen Beifall – und warf jede Menge Fragen auf!
Noch einmal das Thema der Stoff-Collage – diesmal mit Spinnennetz! Und zu guter Letzt noch das „Barbie-Massaker“ – eine Arbeit zum Thema Schönheits-Wahnsinn! Verstümmelte, gepeinigte Barbies – schöne Frauen?!
Schön-sein-wollen als (Selbst)Verstümmelung….
Die einzelnen Figuren erinnern zum Teil schon fast an anatomische Experimente im Sinne surrealistischer Wahrnehmung. Und nun ist das Seminar auch schon wieder vorbei – schade, trotz der großartigen Ergebnisse! Mit so kreativen und engagierten Leuten ist die Arbeit ja mehr Vergnügen 😉 Danke Euch für die spannende Zeit und alles Gute! Glücklicherweise sieht man sich ja meistens zweimal im Leben 😉 Und bis dahin – nicht vergessen:
Wenn man sich hin und wieder daran erinnert, macht das vieles einfacher 😉